Die Halsarterien sind ein Spiegel des gesamten Gefäßsystems des Menschen. Verkalkungen (sog. Plaques) können zu Schlaganfällen führen, wenn sich Partikel von diesen lösen und in das Gehirn gespült werden. Wenn die Gefäße relevant verengt sind, steigt das Risiko für einen Schlaganfall. Eine fortgeschrittene Gefäßverkalkung (Atherosklerose) kann sogar zum Verschluss der hirnversorgenden Arterien führen. Aber schon Vorstufen der Atherosklerose, wie die Verdickung der Gefäßwand (sog. Intima-Media-Komplex) können auf ein erhöhtes Risiko hinweisen. So kann regelrecht das "Gefäßalter" bestimmt werden, das oft in einem eklatanten Unterschied zum kalendarischen Alter steht. Ggf. ist es auch sinnvoll, weitere Gefäße (Beinarterien, Hauptschlagader) zu untersuchen, um das Gefäßsystem möglichst komplett zu erfassen. Da das Gefäßsystem wie ein "eigenes Organ" verstanden werden kann, ist es nicht verwunderlich, dass Veränderungen an den Gefäßen selten nur an einer einzigen Stelle auftreten. So muss man beim Nachweis einer Atherosklerose immer auch mit der Möglichkeit von Veränderungen an anderer Stelle - wie den Herzkranzgefäßen - rechnen. In einem solchen Fall führen wir eine gezielte Diagnostik durch, um Risiken auszuschließen. Die Informationen über den Zustand der Gefäße haben häufig herausragende Bedeutung für die weitere Therapie, ob nun durch eine Veränderung der Lebensführung, medikamentös-präventive Maßnahmen oder sogar interventionelle oder operative Eingriffe. So kann effektiv Herzinfarkten und Schlaganfällen vorgebeugt werden.

Die Hauptschlagader (Aorta) geht direkt vom Herzen ab. Über sie wird der gesamte Körper mit sauerstoffreichem Blut versorgt. Gleich am Abgang leiten die Herzkranzgefäße das Blut zum Herzmuskel. Im Aortenbogen gehen die Gefäße für den Kopf und die Arme ab. Im weiteren Verlauf zweigen Gefäße für alle Organe und Strukturen des Körpers ab. Auf Höhe des Bauchnabels verzweigt die die Aorta in die Gefäße für die Beine und das Becken. Da dieses große Gefäß lebenslang hohen Drücken standhalten muss, hat es eine kräftige Gefäßwand. Langjährige Druckbelastungen, angeborene Gewebsschwächen oder die Gefäßverkalkung können jedoch zu Schäden an diesem lebenswichtigen Gefäß führen. So kann es zu Erweiterung des Gefäßes, sog. Aneurysmen, kommen. Gefährlich aber zum Glück selten ist die Aortendissektion, das Einreißen der Gefäßinnenwand. Mit Hilfe des Ultraschalls lassen sich weite Strecken der Aorta gut darstellen. In Einzelfällen ist die Untersuchung mit der transoesophagealen Echokardiographie, also dem Ultraschall durch die Speiseröhre, erforderlich. Weiterführende Untersuchungen können auch die Bildgebung mittels MRT oder CT sein.

Die Arterien an Beinen und Armen können durch entzündliche oder atherosklerotische Veränderungen Schaden nehmen. Gerade die Bein- und Beckenarterien können durch Gefäßverkalkungen geschädigt sein, besonders wenn kardiovaskuläre Risikofaktoren vorliegen. Wichtig ist, bei Schmerzen beim Gehen in den Beinen auch an Gefäßveränderungen zu denken. Diese PAVK (periphere arterielle Verschlusskrankheit) führt oft zur sog. "Schaufenstererkrankung" (Claudicatio intermittens), also Schmerzen beim Gehen in den Beinen, die beim Stehenbleiben nach wenigen Minuten nachlassen. Eine Diagnostik ist leicht mittels Blutdruckmessung an Armen und Beinen (ABI-Messung) oder mittels Duplexsonographie möglich.

Die Bauchgefäße (Hauptschlagader, Nierengefäße, Lebergefäße, Venensystem, Darmarterien) sind ein komplexes Gefäßsystem, das bei speziellen Erkrankungen (z.B. Lebererkrankung, Bauchschmerzen unklarer Ursache, Verdacht auf Bauchaortenaneurysma) gezielt untersucht werden muss. Eine Übersicht über das Gefäßsystem finden Sie hier.

Die Nierenarterien gehen von der Hauptschlagader im Bauch (Aorta) ab und leiten das Blut zu den Nieren. Dort wird das Blut "gefiltert" und Harn wird produziert. Kommt zu wenig Blut in den Nieren an produzieren diese Hormone, die den Blutdruck steigern. Sind die Nierenarterien jedoch verengt und der Blutfluss zur Niere ist eingeschränkt, so misst die Niere fälschlich einen zu niedrigen Blutdruck. Folge ist eine z.T. ausgeprägter Bluthochdruck aufgrund dieser sog. Nierenarterienstenose. Ob bei Ihnen diese seltene Form des Bluthochdrucks vorliegt lässt sich durch verschiedene Untersuchungen abklären. Neben der Nierenarterienstenose gibt es noch andere Formen der erworbenen, sog. "sekundären" Hypertonie, also einem Bluthochdruck, der nicht als angeboren bzw. altersbedingt eingestuft wird. Dazu zählen u.a. die Aortenisthmusstenose, der Hyperaldosteronismus, der Hypercortisolismus, das Phäochromozytom und das Schlafapnoesysndrom. Die Abklärung der sekundären Hypertonieformen kann gerne bei uns erfolgen.

Venen transportieren das Blut zum Herzen. Wenn das Blut zu langsam fließt bzw. dazu neigt zu gerinnen, können sich Thrombosen bilden, die zu einer Schädigung der Venen führen können. Zudem besteht dann das Risiko für eine Lungenembolie. Eine Venenschwäche kann aber auch durch andere Ursachen (z.B. Veranlagung, Übergewicht) entstehen und zu verdickten Beinen (Ödeme), Schmerzen und Entzündungen führen. Gerade Ödeme können aber auch viele andere Ursachen als eine Venenschwäche haben. Diese sollten in jedem Fall abgeklärt werden. Wir haben langjährige Erfahrung in der Gefäßdiagnostik und beraten Sie gerne bzgl. therapeutischer Maßnahmen.


Dr. med. D. Kleinschrot

Dr. med. H. C. Rost, FESC

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