Vorhofflimmern

Vorhofflimmern ist eine der häufigsten Rhythmusstörungen in Deutschland und ist (im Gegensatz zum "Kammerflimmern") meist nicht akut lebensgefährlich. Aus verschiedenen Gründen kann der Herzvorhof aus dem Takt geraten und zu einem mehr und weniger schnellen und völlig unregelmäßigen Herzschlag führen - daher auch der Name "Absolute Arrhythmie".

Manche Menschen verspüren eine Leistungsschwäche, andere ein Herzstolpern, wieder andere lagern Flüssigkeit ein und erleiden zunehmend Luftnot. Die meisten Menschen jedoch merken die Rhythmusstörung überhaupt nicht. Darin liegt häufig aber gerade die Crux der Erkrankung: Vorhofflimmern erhöht das Risiko für einen Schlaganfall. Wenn es unbemerkt bleibt, kann die beste und wirkungsvollste Schutzmaßnahme vor einem Schlaganfall verpasst werden: Die Blutverdünnung. Eine Behandlung mit "ASS" reicht in diesem Fall meist nicht aus. Ihr statistisches Risiko für einen Schlaganfall aber auch für gefährliche Blutungen kann berechnet werden und zur Entscheidung beitragen, welche Form der Blutverdünnung notwendig ist. Standardmedikament ist weiterhin Marcumar (im Ausland häufig Warfarin). Gerade wenn Blutverdünnung Marcumar eingesetzt wird, ist die Kenntnis der Wirkungsweise dieser Substanz von besonderer Bedeutung: Marcumar ist ein sogenannter "Vitamin-K-Antagonist", d.h. es verhindert die Wirkung von Vitamin K in der Leber und führt so zu einer geringeren Bildung verschiedener Gerinnungsfaktoren. So wird die Blutgerinnung abgeschwächt und das Blut bleibt dünner. Führt man nun dem Körper größere Mengen Vitamin K zu, wird die Wirkung von Marcumar wieder abgeschwächt. Um eine konstante Wirkung von Marcumar zu gewährleisten, sollten Nahrungsmittel mit hohen Konzentrationen an Vitamin K vermieden werden. Die Deutsche Herzstiftung hat hierzu eine informative Übersicht erstellt. Neben Marcumar bieten sich heute modernere Blutverdünner an, die von Seiten der Handhabung wesentlich angenehmer sind, da regelmäßige Bestimmung der Quick- oder INR-Werte zur Steuerung der Blutverdünnung unnötig werden. Diese sogenannten "DOAK" (Direkte orale Antikoagulantien) sind aber nicht für jeden Patienten geeignet und sollten nur nach ausführlicher Beratung durch Ihren Kardiologen und Hausarzt angewendet werden.

Warum kann Vorhofflimmern zu einem Schlaganfall führen?

Normalerweise pumpt der linke Vorhof durch seine Kontraktion das Blut in die linke Herzkammer. Das Blut bleibt also regelmäßig in Bewegung. Beim Vorhofflimmern kontrahiert sich der linke Vorhof nicht mehr und das Blut bleibt zum Teil stehen. Blut, dass sich nicht bewegt neigt dazu, sich zu verklumpen und Blutgerinnsel - sog. Thromben - zu bilden. Falls sich solche Thromben lösen und weitergespült werden, können diese im Gehirn Gefäße verstopfen - es kommt zum Schlaganfall. Im linken Vorhof gibt es eine Aussackung - das Vorhofohr - in der das Blut besonders leicht gerinnt. Die Abbildung (s.u.) zeigt einen Thrombus im Vorhofohr. Dieser lässt sich mittels "Schluckecho-Untersuchung" (transoesophageale Echokardiographie) darstellen, die in unserer Praxis angeboten wird.


Dr. med. D. Kleinschrot

Dr. med. H. C. Rost, FESC

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